Ein Windrad für jedes Dorf: Deutscher Wissenschaftler erklärt, wie Kasachstan Stromverluste reduzieren kann

In Kasachstan wird seit vielen Jahren über Energiemangel diskutiert. Neben der Stromerzeugung spielt auch der Verlust von Energie beim Transport eine große Rolle. Auf dem iRIF-Forum in Almaty erklärte Professor Eduard Siemens, Direktor der kasachischen Außenstelle der Hochschule Anhalt, wie diese Verluste reduziert werden können.

Siemens betonte, dass die großen Entfernungen zwischen Kraftwerken und Verbrauchern, insbesondere in ländlichen Gebieten, zu erheblichen Übertragungsverlusten führen. Etwa 43 % der Bevölkerung lebt in Dörfern.

Kleine Wind- und Solaranlagen für abgelegene Siedlungen

Siemens schlägt vor, kleine Windkraftanlagen und Solarkraftwerke in der Nähe entlegener Dörfer zu installieren. Durch lokale Stromerzeugung könnten Verluste minimiert werden, da Kasachstan über starke Winde und großes Solarpotenzial verfügt.

Er wies darauf hin, dass dieses Konzept in Deutschland bereits erfolgreich eingesetzt wird, insbesondere in der Industrie.

Kleine Wasserkraftwerke: Chancen und Risiken

Siemens sprach auch über kleine Wasserkraftwerke, die besonders für Kirgisistan und Tadschikistan geeignet seien. In Kasachstan seien jedoch ökologische und archäologische Risiken zu berücksichtigen.

Über Kernenergie

Bezüglich der geplanten Kernkraftwerke in Kasachstan betonte Siemens, dass Kernenergie stets politisch geprägt ist. Moderne Sicherheitsstandards machen Atomstrom teuer, und die Entsorgung radioaktiver Abfälle bleibt problematisch.

Er ist jedoch überzeugt, dass Kasachstan seine Kernkraftwerke mit höchsten Sicherheitsanforderungen bauen wird.

Quelle:
https://orda.kz/kazhdomu-aulu-po-vetrjaku-nemeckij-uchenyj-rasskazal-kak-sjekonomit-jelektrichestvo-v-kazahstane-406729/